SLOW FOOD,
EINE SCHNELLE ENTSCHEIDUNG

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Mehr als nur ein Trend

Slow Food steht als Synonym für genussvolle, bewusste und regionale Küche. Entwickelt wurde der Begriff vom italienischen Publizisten Carlo Petrini, der gemeinsam mit einigen Freunden – quasi als Gegenbewegung zum Fast Foodtrend – 1986 die gleichnamige Organisation gründete, die ursprünglich den Namen „Arcigola“ trug. Das Logo von Slow Food ist die Weinbergschnecke, welche die Langsamkeit symbolisiert. Das bedeutet, dass hochwertiges Essen seine Zeit braucht. Außerdem spielt die Qualität der Lebensmittel eine überragende Rolle.

 

Seit den neunziger Jahren gewinnt die Slow Food-Bewegung auch in Deutschland immer mehr Anhänger. Inzwischen hat sie sich regelrecht zu einem Trend entwickelt. Dies bestätigt auch Thomas Schulz, Inhaber und Koch des Restaurants „Suppen Schulz“ in Bochum, das den wesentlichen Kriterien der Slow Food-Bewegung folgt. „Ich bin überzeugt, dass dieser Trend weiter anhält und sich sogar verstärkt“, erklärt Schulz. Anhand seines Geschäfts könne er erkennen, dass immer mehr Menschen, auch jüngere, Wert auf qualitatives Essen legen.

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Die MediaCampus-Reporterin des Ruhr-Gymnasiums in Witten schreibt: „Meine Freundinnen kennen sich bereits gut aus und bestellen ihr Lieblingsessen. Die Speisekarte ist nicht besonders groß. Trotzdem brauche ich eine Weile. Noch immer bin ich etwas skeptisch. Doch dann fällt mein Blick auf den Tisch nebenan. Die Kürbissuppe verströmt einen leicht erdigen Geruch. Dieser verleiht dem Raum winterliches Ambiente. Der Teller ist appetitlich mit Kürbiskernen und frischer Petersilie angerichtet. Das will ich auch!“

Auch große Schnellimbissketten reagieren auf den gesteigerten Wunsch der Kunden nach abwechslungsreichem, gesunden Essen. So bietet zum Beispiel Mc Donald’s einen Bio-Burger an und macht zunehmend Werbung für Bio-Fleisch. Auch viele Supermärkte haben ein erweitertes Sortiment mit regionalen und fair gehandelten Produkten.

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LANDWIRTE AUS DER UMGEBUNG

Mir ist es wichtig, dass ich saisonale Produkte verwende, die eine kurze Strecke zu den örtlichen Großmärkten zurücklegen. Das entlastet die gesamte Umwelt und die regionalen Bauern gleichermaßen.

REGIONALE
HÄNDLER

Ich will nicht im Winter Erdbeeren anbieten oder im Frühling Kürbisse. Topqualität ist, wenn man saisonale Produkte von regionalen Händlern verarbeitet

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LOKALE
FRISCHE

Die Produkte die ich verwende stammen aus der direkten Umgebung. Durch meine Jahrzehnte lange Erfahrung als ausgebildeter Koch
weiß ich um die Wichtigkeit guter und frischer Qualität.

SUPPE MIT SMALLTALK

Der Austausch und das Gespräch mit meinen Gästen steht für mich neben einer guten Qualität beim Essen an erster Stelle. Die Anregungen und Gedanken meiner Gäste haben mir über die Jahre geholfen meine Ideen zu verbessern.

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„Bis unser Essen kommt sehe ich mich im Restaurant um. Tisch an Tisch sitzen sowohl Rentner als auch Schüler und Studenten. Ein durchaus gemischtes Publikum. Slow Food ist also nicht nur etwas für ältere Leute. Für Jugendliche gibt es sogar das „Slow Food Youth Network“, die Jugendbewegung, die ebenfalls auch in Deutschland aktiv ist. Mit „Schnippeldiskos“, „Eat-Ins“, Kochaktionen und vielem mehr wird das junge Publikum gezielt angesprochen. Hierbei setzt Slow Food auch einen Gegentrend zu unserer Wegwerfgesellschaft. Bei Schnippeldiskos wird beispielsweise Gemüse, welches nicht den „Schönheitskriterien“ der Supermärkte entspricht und aussortiert wurde, gemeinsam zu elektronischer Musik zubereitet und verzehrt. So wird Protest mit Spaß verbunden.

Nun ist unser Essen da. Es ist wirklich lecker. Auf die Frage, was er Leuten entgegnet, die gesundes Essen langweilig finden, antwortet Thomas Schulz übrigens: „Die haben noch nicht mein Essen probiert.“ Dem kann ich nur voll zustimmen. Slow Food hat mich überzeugt. Ich komme bestimmt wieder.“

Quelle: MediaCampus-Reporterin, Witten